Metamorphosen
Sergey Sologub taucht seine Bildwelten in eine Atmosphäre, die eine sagenhafte Stille und magische Kraftausstrahlt. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Doch in der Idylle des Augenblicks ruht eineunterschwellige Spannung, eine undefinierbare Vorahnung, die in ihrer Rätselhaftigkeit die Fantasie unddie Interpretationslust des Betrachters anregt.
... Ein altes, spitz zulaufendes venezianisches Haus verwandelt sich Stück um Stück in ein stolzes, hoch aufragendes Kreuzfahrtschiff; ... in Venedig ergießt sich ein Kanal in das Interieur eines venezianischen Palastes, sich dabei allmählich zu einem strahlend-weißen Bettlaken wandelnd, das den makellosen nackten Körper einer vor dem Fenster liegenden Frau erotisch umspielt...
Dabei schildert der Künstler das dargestellte Sujet nahezu fotorealistisch, ausgekleidet mit akribischer Genauigkeit und einer ungebremsten Liebe zum Detail. Doch bei eingehender Betrachtung kommt das Auge des Betrachters ins Stolpern, denn in sukzessiv verlaufenden Metamorphosen kippt der Künstler kaum merklich die dargestellte Bildrealität ins Surreale und stellt so die Wahrnehmungsgewohnheiten und die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Probe. Täuschend echt wird so in der Kunst Sergej Sologub das Unmögliche Möglich.
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